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Der Simplon verbindet in 2006 m ü. M. das Rhonetal im Schweizer Kanton Wallis mit dem Val d’Ossola in der italienischen Provinz Verbano-Cusio-Ossola und dem Lago Maggiore.

von rico loosli webmaster und provider mondonico bioggio
in simplon
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Die Passstrasse beginnt auf der Nordseite in Brig und führt auf den Simplonpass mit dem Hospiz. Auf der Südseite des Passes folgt das bereits südländisch wirkende Dorf Simplon und die Grenzgemeinde Gondo. In Italien folgen die Ortschaften Iselle, Varzo und Domodossola.

Auf der Südseite überragt das vergletscherte Fletschhorn die Passstrasse. Etwas nordwestliche vom Simplonpass befindet sich der Spitzhorli (2736 m ü. M.)

Die geographische Passhöhe befindet sich etwa 400 Meter westlich der Strassenpasshöhe auf 1996,3 m ü. M. und somit knapp 10 Meter unterhalb des Strassenpasses. Auf dem Pass gibt es zwei natürliche Seen, den Rotelsee hinter dem Hospiz sowie den Hopschelsee, der auf der anderen Talseite liegt. In den letzten Jahren sind noch zwei weitere Seen künstlich angelegt worden.

Um die Mitte des 17. Jahrhunderts wurde der Saumpfad über den Pass vom Inhaber des Salzmonopols Kaspar Stockalper ausgebaut, heute Via Stockalper. Auf der Passhöhe errichtete er den Spittel und in Gondo ein Lagerhaus, den sogenannten Stockalperturm. Die Ware wurde in dieser Zeit mit Maultieren über den Pass geführt (das sogenannte „Säumen“). Diese traditionelle Methode des Warentransportes war im Wallis bis ins 20. Jahrhundert gebräuchlich.

Der Pass bekam seine überregionale Bedeutung erst, nachdem Napoleon I. 1801–1805 eine befestigte Passstrasse hatte bauen lassen, um den Pass für seine Artillerie befahrbar zu machen. Seit dieser Zeit war der Simplon mit Postkutschen befahrbar. 1801 wurde auf Napoleons Befehl mit dem Bau des Simplon-Hospizes begonnen, das 1831 durch die Augustiner-Chorherren des Hospizes auf dem Grossen St. Bernhard vollendet wurde.

Grosse Bedeutung hatte der Pass während des Zweiten Weltkrieges. Seine Südflanke wurde von der Grenze zu Italien bis auf die Passhöhe militärisch stark ausgebaut. Geschichtlicher Zeuge ist unter anderem das Fort Gondo. Aus dieser Zeit stammt auch das Wahrzeichen des Simplonpasses, der Steinadler.

Bei der Planung des Nationalstrassennetzes Mitte des 20. Jahrhunderts wurde die Passstrasse als A9 ins Nationalstrassennetz aufgenommen und in den 70er und 80er Jahren durch den Bau von zahlreichen Brücken, z. B. Ganterbrücke und Galerien, wintersicher ausgebaut. Dabei wurde die historische Napoleonstrasse auf weiten Strecken zerstört. Heute gilt der Simplon als der bestausgebaute Passübergang der Schweiz und hat sich zu einer Transitstrecke für den Schwerverkehr entwickelt, die jährlich von rund 80.000 Lastwagen (Stand 2007) befahren wird. Obwohl es sich bei der Simplonstrasse um eine Nationalstrasse handelt, kann der Pass auch mit dem Fahrrad befahren werden.

Unter dem Pass führt der zwischen 1898 und 1921 gebaute Simplontunnel hindurch, ein Eisenbahn-Basistunnel. Der Pass ist ein Schiessplatz für regelmässige Übungen der Artillerie der Schweizer Armee.